Der international bekannte Bassist Wojtek Pilichowski, sein Freund und Gitarrist der “Pi-ER-2” Band Marek Raduli und der Schlagzeuger Tomek Losowski gründeten 1997 den 'JAWORKI Workshop', um jungen, talentierten Musikern die Gelegenheit zu geben, an einem musikalischen Sommercamp teilzunehmen und dabei von professionellen Musikern unterrichtet zu werden.
Informationen über diesen Ort und die Inhalte des Workshops werden hauptsächlich über das Internet mit seinen vielen Fachforen in Polen kommuniziert. Der Jaworki Workshop ist in Deutschland leider noch nahezu unbekannt. Jaworki ist ein kleines Dorf am Rande der Hohen Tatra, ca. 100km südlich von Krakau gelegen. Für eine bzw. auch zwei Wochen lebt hier eine Schar junger Menschen pendelnd zwischen Eßsaal, Unterkunft und Proberäumen. Mit Instrumenten auf dem Rücken oder in der Tasche oder nur mit ihrer Stimme sieht man sie laufen, um von den besten Lehrern in den Fächern Gesang, Gitarre, Schlagzeug, Piano/Keyboard und natürlich dem besten Instrument der Welt, dem Bass, unterrichtet zu werden.
Ich begleitete den seit langem in Deutschland lebenden Bassisten Adrian Maruszczyk aus Aldenhoven/Schleiden, der zum 8. mal als Gastdozent im Fach Bass eingeladen wurde auf dieser 10 tägigen Reise.
Zuvor war allerdings für uns ein Besuch bei dem in der Nähe liegenden MENSINGER Custom Workshop Pflicht. In der kleinen Werkstatt wird mit viel Handarbeit und Spaß an der Sache gearbeitet. Hier entstehen exquisite MENSINGER E-Gitarren und die MARUSZCZYK INSTRUMENTS Bässe. Ein leckerer Barbecue ein paar Tage später bestätigt die bekannte, legendäre Qualität der traditionellen Speisen und Getränke.
Aber nun zurück nach Jaworki. Nach der offiziellen Begrüßung der Workshopteilnehmer am Montag Morgen gehts in die Übungsräume. Um auf die unterschiedlichen Qualifikationen der Teilnehmer einzugehen, gibts zu Anfang ein Vorspielen und dann gehts auch schon los. Harmonielehre, Technik, einfache bis schwere Läufe/Licks werden in der Bassabteilung trainiert. Wojtek zeigt seine Kunst und übt mit den Teilnehmern Technik.
Wojtek Pilichowski und Adrian Maruszczyk wechselten sich am Vor- und Nachmittag mit dem Bassunterricht und verschiedensten Inhalten ab. Musiktheorie, Harmonielehre, Technik und Gehörbildung stehen auf dem Stundenplan.
Die sich selbst ‘findenden’ Bands proben nach dem Unterricht (4-6 Stunden täglich) in verschiedenen Proberäumen, die mit allem nötigen Equipment ausgestattet sind. Schlagzeug, Gitarren-Amp, Gesangsanlage und Bassanlage stehen von noblen Sponsoren gestellt, zur Verfügung.
Am Abend geht’s dann im alten 'Schafsstall' (Owczarnia) auf die Bühne. Das Tageslernpensum, bzw. die Stückauswahl wird vorgestellt.
Der kleine Club mit ca. 80 Sitzplätzen und einer Bühne mit professionellem Licht und Ton wird zum ersten großen Test für die ausgesuchten Songs. (Es gibt sogar ein eigens für den Workshop hergestelltes 'JAWORKI REAL BOOK' mit 50-60 Stücken.)
Vocalisten oder die, die keine Band haben zusammenstellen können bekommen Unterstützung von ‚älteren’ Teilnehmern, die die ‚Hausband’ bilden und zum Teil auch schon zum 5-6. Mal da sind.
Ein magischer Ort. Da sitzen sie nun in einer Reihe, die Gitarren-Basshälse ragen in die Höhe und warten auf ihren Auftritt. Es ist einfach unglaublich welche positive Spannung im Raum liegt. Es gibt unterschiedlichste Interpretationen internationaler und nationaler Musik.
Alle fiebern ihrem Auftritt mit Spannung entgegen und die Erleichterung ist groß, wenn sie es geschafft haben und ihren Applaus bekommen haben.
Ab und zu taucht einer der Lehrer auf und jammt bis in den frühen Morgen hinein mit. Zu Beginn der beiden 7 Tage Workshops, also Montag Abend gibt es jedesmal ein Konzert der 3 Gründerväter des Workshops. Marek, Wojtek und Tomek, die legendäre Band “Pi-ER-2”, zeigt, wo es langgehen kann.
Dieser „Schafsstall“ (Owczarnia) mit seinem unglaublichen Charme aus einer besonderen Zeit, eines gemütlichen Clubs mit Bildern und kleinen Kunstwerken in den Ecken, Plakaten und einem unter der Decke hängendem Kontrabass wurde vor langer Zeit durch einen ansäßigem Künstler von einer Hochalm geholt und unten in Jaworki wieder aufgebaut.
Der international bekannte Violinist Nigel Kennedy, der in Jaworki ein Haus besitzt, ist im Vorstand des Schafstall-Vereins und unterstützt diesen ‚magischen Ort’ nach Möglichkeit. Im Club gibt es extra eine kleine Ecke für Nigel, man hat ihm quasi einen kleinen Altar aufgebaut. Übers Jahr verteilt gibt es im ‘Schafsstall’ Konzerte von internationalen und nationalen Künstlern. ...
'Performance on stage' ist eines der Fächer des Workshops. D.h., jede/jeder hat die Möglichkeit und soll auch mindestens 1 Titel auf der großen Bühne vorgestellt haben.
In Szczawnica, der nächst größere Nachbarort, steht eine große Bühne auf einem Platz mit Ton- und Lichtanlage. Umrahmt von historischen Gebäuden der Gründerzeit treffen sich hier die Workshopteilnehmer 3 Tage vor dem großen Konzert am Samstag, um hier öffentlich zu Proben und das Material zu testen. Die Bretter die, die Welt bedeuten, stehen hier jedem Teilnehmer nicht nur zur Verfügung, sondern sind auch Teil des Workshops.
Da stehen sie nun wieder in der Schlage, um auf die Bühne zu kommen. Es gibt einen Moderator, der Ansagen macht und alles wichtige organisiert.
Jede der beiden Workshopgruppen geht am Ende des Workshops in Szczawnica auf die Bühne.
Gegen 23:00 Uhr in der Nacht, nach dem Konzert, packen sie ihre Sachen und fahren im Bus nach Jaworki zurück, um dann da in der “Owczarnia” bis Tagesanbruch weiter zu machen!
Hier gibt´s nur noch zu sagen: “Thank you for the music!” - ... Weitermachen, ... vielleicht bis zum nächsten Jahr!
©2011 Klemens Möllenbeck (Text/Photo)
Galerie mit allen Bildern:
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