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Bass Professor 4/2015, Lady On Bass: Ute Behrends

Hallo liebe BASS PROFESSOR-Leserinnen und Leser, ich habe von der Rubrik „Lady on Bass“ gehört und dachte mir, das ist doch was für mich! Zudem habe ich einen aktuellen Anlass euch zu schreiben ist, denn ich habe mit meiner Band „Harpface & the Heydays“ gerade meine erste CD veröffentlicht.


Zum Bass bin ich 1986 gekommen. Im zarten Alter von sechzehn Jahren lernte ich damals einen Musiker kennen, der Bass in einer Band spielte. Ich war von dem Instrument völlig fasziniert! Für zarte DM 15,– hat er mir einen alten, mit PVC bezogenen Höfner Bass verkauft und mir gleich etwas Unterricht gegeben. Wie es so kam, lernte ich auf dem Schulhof weitere MusikerInnen kennen, die im Rahmen der Musikschule des Landkreises in einer Band spielten. Mit dem Einstieg in diese Schulband nahm ich ab diesem Zeitpunkt Bassunterrichts an der Musikschule des Landkreises. Der Bassunterricht wurde damals von einer Frau geleitet. Das war damals sehr selten, dass Frauen Bassunterricht gegeben haben.

Parallel absolvierte ich Ende der achtziger Jahre in einem Oldenburger Musikladen ein Schulpraktikum. Dort lernte ich die unterschiedlichsten Leute und Musiker kennen, die bis heute zum Teil noch meine Freunde sind. Und während dieses Praktikums habe ich auch zum ersten Mal etwas von Jaco Pastorius gehört, der zu dieser Zeit jedoch bedauerlicherweise verstarb. Ich war sofort völlig geflasht von seinem Bassspiel und bin seitdem ein großer Fan.

Anfang der 90ziger Jahre wechselte ich zur Musikschule der Stadt Oldenburg. Dort habe ich von dem Bassisten Ede Brumund-Rüther Unterricht erhalten. Der Unterricht bei ihm hat mich nicht nur musikalisch weitergebracht, ich habe auch menschlich viel von ihm gelernt. Zudem habe ich an den Jazz- und Jazz-Rock Band- Workshops der Oldenburger Musikschule gern teilgenommen.

Bis heute merke ich immer wieder, wie mich diese intensive Zeit musikalisch und menschlich geprägt hat. Fortan wusste ich, wie man eine Probesession aufbaut, wie man Stücke analysiert, sich in Disziplin übt und Verantwortung übernimmt. Gern arbeite ich am Groove und setze mich mit Harmonielehre auseinander. Irgendwann löste ich mich auch von dieser Musikschule und suchte mir verschiedene Bands. Ich spielte eine Zeit lang in einer psychedelischen Punkband und probierte später verschiedene Blues- und Rockbands aus. In dieser Zeit entwickelte ich zudem zwei musikalische Standbeine. Das eine war der Reggae bzw. Ska, das andere war der Jazz.

Damals spielte ich auch in einer reinen Frauenband namens „Sugar&Spice“. Wir haben Reggae und Ska gemacht, viele Gigs gespielt und eine Single aufgenommen. Hier kam ich zum ersten Mal in Kontakt mit der Arbeit im Studio und einem professionelleren Musizieren. Später nahm ich noch mit anderen Bands Stücke auf, die auf verschiedenen Samplern erschienen. Die Sampler hießen „Friesland Rockt“ oder „Music for these People“.

Als kleine Anekdote möchte ich hier erwähnen, dass wir mit der Frauenband unsern Proberaum im friesischen Varel mit einer befreundeten Garagenband teilten. Diese Garagenband verzierte den gemeinsamen Proberaum mit Postern von leicht bekleideten Damen... Wir nahmen dies mit Humor, was von den Musikerinnen, die sich bei uns zwischendurch vorstellten, nicht behauptetet werden konnte und leichte Verwirrungen hinterließen... Außerdem hat sich aus einer sehr kreativen Studentenkneipen-Szene meine Comedy Band „Prolo 2000“ Anfang der 90ziger Jahre entwickelt. Mit dieser Band spiele ich bis heute zusammen! Das Programm ist weit gefächert: wir covern alte Schlager, spielen Stücke von AC/ DC und bringen Kostüme, schrägen Humor und Comedy mit ein.

Bass Professor 4/2015, Lady On Bass: Ute Behrends

Im Jahr 2011 entstand dann meine aktuelle Rock-Soul-Blues-Band „Harpface & the Heydays“. Ich wurde von dem Sänger Jürgen Schnieders und meinem alten Kumpel Rainer Söchting gefragt, ob ich mit ihnen nicht eine neue Band starten möchte. Die anderen Mitstreiter waren schnell gefunden, und wir alle brachten aus unseren unterschiedlichen musikalischen Richtungen Vorschläge ein, um zunächst mit dem Covern unserer Lieblingsstücken ein Repertoire zu schaffen. Das klappte ziemlich gut und machte viel Spaß!

Mittlerweile haben wir einige Auftritte auf dem Kerbholz und die CD ist veröffentlicht. Deshalb sind wir nun dabei, unsere eigenen Stücke zu schreiben. Mir gefällt die Stimmung innerhalb der Band, da wir zielstrebig arbeiten, einen schrägen Humor besitzen und unsere kreativen Vorstellungen einfl ießen lassen können.

Ich habe mich immer wieder gefragt, warum ich das Bassspielen so liebe, und warum es mir so wichtig ist. Mir gefällt einfach die Tiefe und die Wärme des Instruments. Ich mag seine Aufgabe, im Hintergrund zu bleiben und den Rhythmus mit der Melodie zu verbinden. Und ich liebe den Groove! Mein Bassspiel halte ich für nicht besonders virtuos. Doch es ist mir wichtig, wenig und solide zu spielen. Der Groove steht für mich an erster Stelle!

Allgemein gefällt mir am Musik machen und in Bands spielen auch die soziale Komponente. Über die Musik habe ich tolle und liebenswerte Menschen getroffen, Freundschaften geschlossen und so einige „Rock`n`Roll Abenteuer“ erlebt... Meine ersten Vorbilder am Bass waren Ende der achtziger Jahre zunächst Adam Clayton von U2 und Sting, von denen ich heute noch großer Fan bin.

Später entdeckte ich Motown, Soul und James Jamerson, der mich auch sehr beeinfl usst hat! Und natürlich liebe ich das Spiel von Jaco Pastorius! Er hatte einen Wahnsinnsgroove, hat sehr intensiv gespielt, mit viel Kreativität und Disziplin. Im Lauf der Jahre achte ich bei der Musik immer mehr darauf, was mich eigentlich berührt. Musik sollte etwas in mir ansprechen und kann unterschiedlicher Herkunft sein. Ich spiele eine Jazz Bass Kopie von Tokai (Baujahr 1978, Japan) über eine Hartke Anlage mit einer 4 x10“-Box von Ashdown. Da ich auf meinen Fingersatz achte und fl exibel spielen will, habe ich von meinem damaligen Basslehrer Ede Brumund-Rüther den Vorschlag übernommen, ein Band vom Bassgurt zum Kopf als Befestigung zu spannen. Damit muss ich nicht den Basshals bzw. das Griffbrett stützen und kann relaxed mit dem Vierfi nger-Satz spielen. Außerdem habe ich eine lange Daumenstütze über den Pickups angebracht, da ich gerne über unterschiedliche Anschlagabstände variabel den Sound gestalte. In meinem berufl ichen Leben bin ich Erzieherin und arbeite als Sozialpädagogische Familienhilfe ambulant in Familien. Neben dem Musizieren tanze ich auch gerne Salsa.

Herzliche Grüße an die Redaktion und alle BASS PROFESSOR LeserInnen!

Nicht vergessen, immer schön die zwei und die vier betonen!! Ute Behrends Info: www.harpface-heydays.de


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