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Gibson The Grabber Bass von 1976

Gibson The Grabber Bass von 1976"Bass Museum" von Hermann Eckholt –The Bass Hunter.

sf_ico_s Bridge position {audio}images/M_images/bp_magazin/2011_04/bp4_2011_bm_gib_grab/audio/Bass Museum Grabber Bass Pick Up in Bridge Position.mp3{/audio}
sf_ico_s Middle position {audio}images/M_images/bp_magazin/2011_04/bp4_2011_bm_gib_grab/audio/Bass Museum Grabber Pick Up in der Mitte.mp3{/audio}
sf_ico_s Neck position {audio}images/M_images/bp_magazin/2011_04/bp4_2011_bm_gib_grab/audio/Bass Museum Grabber Pick Up in Hals Position.mp3{/audio}



    

Gibson The Grabber Bass von 1976

Heute möchte euch einen schönen alten Gibson im Bass Museum präsentieren. Es handelt sich um den Grabber Bass – Gibsons Antwort auf Leos Precision Bass. Von alten 60er-Jahre Thunderbirds mal abgesehen vielleicht einer der am besten klingenden Gibson-Bässe überhaupt. Mein Fender Precision- Bassherz hat dieser Grabber mit seinem Sound schon im Jahr 1976 erobert. Auf einem Fusionkonzert mit Volker Kriegel in unserer Schulaula habe ich zum ersten Mal einen Gibson Grabber live auf der Bühne erlebt. Der Bass wurde damals von Hans Peter Ströer gespielt. Es lag natürlich auch an seiner hervorragenden Spielweise, aber der Sound war damals für mich schon ungewöhnlich gut. Ein Interview mit Hans Peter Ströer könnt ihr übrigens demnächst im BASS PROFESSOR lesen. Wir treffen uns in Kürze zu einem Gespräch. Einige von euch kennen vielleicht noch das Cover-Bild der ersten „Alive!“-Doppel-LP von KISS, dort ist Gene Simmons mit einem schwarzen Grabber Bass zu sehen, der in dieser Kult-Rockband einige Jahre zum Einsatz kam. Optisch wird er vielleicht nicht den meisten Bassisten schlaflose Nächte bereiten. Liegt dieser Bass aber einmal zum Testen in den Händen – nun, dann ist die Sache schnell klar, denn der Bass gefällt vom Handling her sofort. Keine fünf Minuten braucht man, um dieses griffige Instrument zu mögen, vor allem wegen seiner perfekt bespielbaren Halsform und der einfach gehaltenen Ausstattung. Kein unnötiger Schnickschnack und kein Firlefanz. Dass Gibson gute Gitarren bauen können, ist für die meisten Musiker ein klarer Fall. Der Thunderbird-Bass hat ebenfalls uneingeschränkten Kultstatus erreicht. Aber was ist mit dem Grabber, der fast zeitgleich mit zwei anderen Modellen im Jahr 1973 auf den Markt kam? Da gab es den Ripper, der mit zwei dicken Humbuckern und einer eckigen Kopfplatte auf dem angeleimten Hals ausgestattet war, und noch (ab ca. 1975) den G3-Bass, mit drei Singlecoil-Tonabnehmern bestückt. 

Gibson The Grabber Bass von 1976
Der G3 klingt wirklich merkwürdig und konnte sich deshalb schlecht auf dem Bassmarkt behaupten. Der Ripper-Bass hatte es damals schon etwas leichter Freunde zu finden, aber nach den vielen Jahren ist auch er heutzutage nahezu in der Versenkung verschwunden. Der kleine Grabber hingegen hat überlebt! Vielleicht durch seinen Precision-ähnlichen Sound mit der zusätzlichen super Idee von Gibson, den kräftigen Tonabnehmer auf eine verschiebbare Grundplatte mitten im Pickguard zu schrauben. So kann der Spieler auch während des Spiels den Tonabnehmer mit einem Griff um einige Zentimeter auf dem Korpus verschieben. Was für ein gelungener Einfall – tatsächlich ist dieses Pickup-Finetuning auch hörbar. In der hinteren Brückenposition tönt er knurrig-drahtig, und je weiter der Tonabnehmer zum Hals hin verschoben wird, gewinnt er an Kraft und Druck: Einfach perfekt gemacht! Eine leicht nach vorn gerückte Pickup-Position, wie auf den Bildern zu erkennen, gefällt mir persönlich am besten. Im Zusammenspiel mit einer Band kommt der Grabber damit klar, druckvoll und unheimlich dynamisch. Unglaublich, diese Transparenz und dynamische Umsetzungskraft. Der Sound ist für einen Fender-Spieler stark vertraut, aber man wundert sich beim Spielen sehr über die Schnelligkeit des Tones und die klare Trennung der Frequenzen, die etwas klarer als beim Precision daherkommen. Der Tonabnehmer kann in seiner Höhe mit vier Schrauben exakt eingestellt werden, um eine gleichmäßige Tonabnahme zu gewährleisten. Auch an Potis gibt es nur das Notwendigste, nämlich ein Volumen- und ein Höhen- Poti, wie bei Leos Modell. Für Gibson war es auch nicht gerade an der Tagesordnung, Bässe mit angeschraubtem Hals zu bauen. Der Korpus und Hals bestehen aus Ahorn, was für die tolle Dynamik sorgt. Das Ahorngriffbrett wurde aufgeleimt, nachdem der Spannstab von oben eingelegt wurde. Die unverwüstlichen Gibson Jumbo- Bünde sehen nach all den Jahren aus, als hätte sie gerade erst vor ein paar Wochen das Werk verlassen. Angenehm, dieser schlanke Hals mit seinem bequemen Halsshaping. Der hier abgebildete und sehr gut erhaltene Grabber mit nur wenigen Spielstunden auf dem Buckel hat einen kerzengeraden Hals und erlaubt eine traumhafte Saitenlage. Der Korpus ist an seiner Oberkante bzw. Armauflage sehr schmal geformt. Dadurch sitzt der Bass geschmeidig wie eine Lieblingsjacke und ist zudem auch sehr leicht. Knappe 3,5 kg machen einfach Spaß – vor allem, wenn mal länger gespielt werden muss. Die Kopfplatte finde ich schon fast putzig; sie ist so ähnlich wie bei einer Gibson Flying V-Gitarre. Aus Sicht des Spielers ist die kleine Kopfplatte ein dicker Knubbel aus Holz und Mechaniken. Der Hals hat eine Mensur von 34,5" bei 20 Frets.

Gibson The Grabber Bass von 1976Was auf dem ersten Blick aussieht wie eine Reparatur an der Kopfplatte, hat nur damit zu tun, dass Gibson nicht auf ihre gewohnte Kopfplatten-Neigung nach hinten verzichten wollte. Um einen größeren Holzverschnitt zu vermeiden, wurde der Headstock von oben in den Hals in einer Vähnlichen Form eingeleimt. Das hält perfekt und wirkt sich auch nicht negativ auf das Sustain aus. Also, wenn ihr mal das Glück haben solltet, einen Grabber zu testen: Bekommt keinen Schreck, bei der Kopfplatte ist alles so, wie es sein soll. Die Saiten werden von hinten durch den Korpus gezogen und laufen dann über eine Brücke mit vier in der Höhe verstellbaren Reitern. Dieses Fender-ähnliche Verfahren ist bei Gibson auch nicht gerade typisch. Für den Handballen gibt es dann wieder die altbekannte Brückenverkleidung mit einer Nickelkappe.

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Gut geeignet übrigens für Plektrum- Spieler! Abgerundet wird das Paket durch den schönen Gibson-Formkoffer und durch den zeitlosen Gibson Hippie-Gurt. Den Grabber Bass gab es ab 1973 bis ca. 1982. Anfangs mit dem Sticker und Modellnamen plus Serien- Nummer auf der Kopfplattenrückseite und später dann mit einer Prägung auf der Rückseite im Holz direkt, und zusätzlich noch: Made in USA. Angeboten wurde der Grabber im abgebildeten Natural Satin Finish, dann in Schwarz, in Weinrot, und nur ganz wenige in dem typischen Gibson two-tone-sunburst. Auf dem Gebrauchtmarkt ist der Grabber nicht oft zu finden und es empfiehlt sich, schnell zu handeln, wenn dann einer in einem ordentlichen Zustand auftaucht. Daher sind die Preise auch sehr unterschiedlich: Der Preis kann (wenn man richtig Glück hat) bei EUR 750,– oder 800,– liegen, aber in der Regel liegen die Preise mit Originalkoffer eher bei EUR 1.250,– oder mehr. In jedem Fall ist das Geld für einen Grabber mehr als gut angelegt, denn der Bass macht einfach großen Spaß und muss sich auch vor teureren und neueren Bässen nicht verstecken, im Gegenteil. 

Gibson The Grabber Bass von 1976
Demnächst gibt es dann mehr über den Grabber-Sound im Interview mit Hans Peter Ströer. Falls ihr in der Zwischenzeit mal alte Vinyl-Scheiben vom MPS Label mit Volker Kriegel in die Hände bekommt: Unbedingt rein hören! Ihr werdet euch wundern, was der Grabber in guten Bassistenhänden so alles von sich geben kann.

Gibson The Grabber Bass von 1976

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