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Lady on Bass: Aurora Steffens

Lady on Bass: Aurora Steffens

Hallo! 2004 habe ich angefangen Bass zu spielen. Wie viele andere Bassisten, die ich kenne, anfangs eher aus der Not heraus. Eine Band aus Mitschülern suchte einen Bassisten, und ich wollte umbedingt mitspielen. Vorher konnte ich mir dieses langweilig wirkende Instrument gar nicht vorstellen. Dieser Schein löste sich aber sehr schnell auf! Doch gleich nach zwei Monaten stand ich mit meinem Bass auf der Bühne und spielte einen für den Zeitpunkt viel zu schweren Basslauf: „Satisfaction”. Ab da wurden meine Eltern dann tagtäglich mit Fingerübungen und Songs beglückt.
Ich spiele seit 2005 bei der bei Roadrunner Records unter Vertrag stehenden All- Girl-Rockband „The Black Sheep”. Letztes Jahr wurde unser Debutalbum „Not part of the deal” veröffentlicht, momentan arbeiten wir an unserem zweiten Album. Außerdem spiele ich in einer Galaband von Jazz bis Pop alles was man sich vorstellen kann. Ein paar kleine Studiojobs und Nebenprojekte runden mein Leben ab, was mich hoffentlich bald zur Berufsmusikerin macht.

Lady on Bass: Aurora SteffensMein schönster Auftritt war 2009 bei „Bochum Total” mit The Black Sheep. Wir spielten einen recht dramatischen Song, während passend dazu ein Sturm den Himmel aufriss. Zum Höhepunkt des Songs stand ich am äußersten Bühnenrand im prasselnden Regen und vor mir tobte ein grau-gelber Himmel. Die Stimmung war unglaublich! Nach dem Song wurde die Bühne geräumt und wir mussten wegen Sturmwarnung in einer Gaststätte Schutz suchen. Wir konnten nicht mal alles Equipment von der Bühne räumen, bevor wir runter mussten. Aber es blieb alles trocken und heil...
Mich beeinflusst jeder Basslauf, jede Improvisation oder kleine Variation, die mich aufhorchen lässt. Sei dies rhythmisch, harmonisch oder einfach nur die Interpretation. Auch Inspiration finde ich überall! Ich brauche mich nur mit offenen Augen umzuschauen und mit offenen Ohren umzuhören. Und je offener die Ohren, um so ausgefallener die Inspirationen.
Offen auch für Musikstile, bei denen ich eigentlich lieber weghöre. Als Frau ist es einerseits einfacher, andererseits schwerer in der Musikwelt. Da man wenige Frauen am Bass findet, fällt man schneller auf und bleibt dadurch auch schneller in Erinnerung. Hinter der Bühne hat man es als Frau dafür umso schwerer, da man selten ernst genommen wird und mir zu oft erklärt wurde, wie ich meinen eigenen Verstärker anzumachen habe. Anfangs war sowas meistens noch ein Kampf mit mir selber. Aber mittlerweile lache ich nur noch über Derartiges!

Schöne Grüße, Aurora

Bässe:
■ Ibanez SR950 EWN (mit K-Bass Elektronik)
■ Ortega C2-4FL

Verstärker:
■ TecAmp Puma 500
■ TecAmp L610


Gibson Thunderbird White 1964

Bass Museum: Martin Turners Gibson Thunderbird White 1964"Bass Museum" von Hermann Eckholt –The Bass Hunter.

Hallo, liebe Leser und Leserinnen!
In dieser Ausgabe möchte ich euch den Gibson Thunderbird vorstellen – für mich ein wichtiger Kultbass. Mein Interesse an einem Thunderbird begann im Jahre 1974 mit der Coverrückseite der Live- LP von Mott the Hoople. Deren Bassist, Peter „Overend“ Watts, war dort mit einem weißen Thunderbird II abgebildet und mir hat sofort dieses schöne geschwungene Design gefallen. Im selben Jahr hielt mir ein Kumpel die „Live Dates“-Doppel LP von Wishbone Ash unter die Nase mit den Worten: „Hör mal hier rein, das ist es!“ Im reichlich bebilderten Innencover der Live-LP sah ich ihn dann wieder, den Thunderbird. Dieses Mal in Sunburst und mit zwei Tonabnehmern. Seitdem bin ich ein großer Wishbone Ash-Fan und schätze das Bassspiel von Martin Turner auf seinem Thunderbird IV sehr. Er wurde zu meinem größten musikalischen Einfluss.

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Im November 2009 waren wir unterwegs in meiner Lieblingsstadt Dortmund zum Interview mit Martin Turner von Martin Turner’s Wishbone Ash. Was war das für ein Gefühl für mich, ein richtiges Kribbeln im Bauch, als mich dann der Meister leibhaftig in seiner Garderobe erwartete. Der Hoffnung, dass Martin vor seinem Soundcheck wenigstens 20 Minuten Zeit für mich und meine Fragen haben möge, folgte ein über eine Stunde andauerndes intensives Gespräch, das leider vom Tontechniker unterbrochen wurde, denn Martin musste schließlich dringend zum Soundcheck.
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Da war er wieder, sein alter 1964er weißer Thunderbird, der Traum aller Gibson-Freaks weltweit. Es gibt höchstens eine Handvoll original alter T-Birds in diesem seltenen Custom Finish. Nach einigen Songs zum Soundcheck kam Martin mit seinem Bass von der Bühne und ich durfte das gute Stück in die Hand nehmen und darauf spielen. Aus der Nähe betrachtet hat das alte Schätzchen echt was erlebt: Dieser Bass ist seit 1975 der Hauptbass von Martin Turner. Es kam später noch ein für ihn speziell angefertigter Hamer Explorer dazu, allerdings mit alten Gibson T-Bird-Tonabnehmern bestückt. Diese hat Martin während eines Besuchs in der Gibson Factory bekommen. Den Hamer hat Martin vor einiger Zeit verkauft – das gute Stück hängt nun in einem englischen Pub.

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Ich habe immer gedacht, Martins weißer Thunderbird sei frei von Reparaturen, doch weit gefehlt: Dieser T-Bird ist aus vielen Parts zusammengebaut. Der weiße Thunderbird II des Mott the Hoople-Bassisten Overend ist während einer Show auf den Boden gekracht und dabei sei die Kopfplatte in „1000 Teile“ zerbrochen, erzählte mir Martin. Anschließend habe er ihn so in diesem Zustand für „a cup of tea“ bekommen. Die gesamte Kopfplatte wurde von einem Gitarrenbauer nachgebaut, wie auf einem der Bilder zu sehen, und wurde am vierten Bund hinter dem Griffbrett wieder angesetzt. Das hält seitdem gut, es gibt keinerlei Stimmprobleme. Die alte Kopfplatte ist jetzt bei Martin als Wandschmuck in seinem Studio zu sehen. Dieser 64er Thunderbird musste einiges über sich ergehen lassen: Ein zusätzlicher Tonabnehmer wurde eingebaut, daher ist es jetzt quasi ein Thunderbird IV. Während der Zeit bei Overend Watts befand er sich in noch seinem Originalzustand mit einem Tonabnehmer und war daher ein Thunderbird II. Die alte Gibson-Brücke wurde hier auch gegen eine Badass Bridge ausgetauscht. Bei den T-Birds aus den 60ern war die Brücke noch zweiteilig, ganz hinten die Halterung für die Ballends, dann der Steg mit den verstellbaren Saitenreitern für die Oktavreinheit. Diese Konstruktion war aber nicht ganz ausgereift. Oft war der Weg von Schraube und Böckchen zu kurz, um die Saite korrekt oktavrein einzustellen: Man war also schnell am Ende angelangt, aber die Intonation war trotzdem noch nicht stimmig. Daher ist die Badass-Brücke eine sehr gute Alternative. Natürlich sollte man so eine Montage an einem unversehrten alten Thunderbird unbedingt vermeiden, da ansonsten der Vintage-Sammlerwert deutlich in den Keller geht. Bei diesem Exemplar handelt sich es allerdings ja mittlerweile um einen Spielbass, da kommt es auf solche Feinheiten nicht mehr an. Es war sogar schon einmal ein kleiner Umschalter für einen Preamp (aktiv/passiv ) auf dem Bass montiert, wie man an der wieder verschlossenen Öffnung in der Nähe der Regler erkennen kann. Das Pickguard mit dem Vogel-Emblem ist auch gewechselt worden, es fehlen die Löcher für die zu der Zeit verbauten hölzernen Daumenstütze.

 

Fotos: Nadine Scholz

 

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