In der ersten Folge dieser Reihe (BP 1/2010) haben wir euch Tipps gegeben, wie man den Hals in die ideale Position zum Korpus bringt. Nun wollen wir uns mit der Einstellung des Halses selber beschäftigen. Für alle weiteren Einstellarbeiten ist es nämlich notwendig, dass die Krümmung des Halses optimal auf die eigenen Spielbedürfnisse abgestimmt wird. Hierzu ist es wichtig zu wissen, wie man richtig mit der Halsverstellschraube umgeht. Daher verraten wir euch diesmal diverse Einstelltipps und geben einen tiefen Einblick in die geheimnisvolle Welt der Halsstäbe, im Englischen auch Trussrod genannt
Bei der Einstellung gilt es dabei grundsätzlich, den bestmöglichen Kompromiss zwischen Spielkomfort und Schnarrfreiheit zu finden. Und ganz fertig ist das Setup ja damit auch noch nicht. Denn im dritten Teil (in der nächsten Ausgabe) wird es noch um das Einstellen der Brücke gehen.
Bespannt man einen E-Bass mit Saiten, so erzeugen diese einen Zug von ca. 80 Kilo – die meisten Hälse (vor allem die zu dünnen) würden sich ob dieses Zuges biegen wie ein Flitzebogen. War es in den frühen Fünfzigern tatsächlich mal geplant, Hälse ohne Halsstab herzustellen (wie bei den ersten Fender-Gitarren), verlässt ein E-Bass mit einem Hals aus Holz die Werkstatt grundsätzlich mit einem Halsstab. Dieser wurde in den Hals eingearbeitet und wirkt durch Anziehen dem Zug der Saiten entgegen. Mithilfe einer Halsschraube lässt sich dabei die gewünschte Krümmung des Halses einstellen. Theoretisch könnte man wie bei klassischen Saiteninstrumenten auch ohne Stahlstab auskommen. Dazu müsste der Hals aber wesentlich stabiler (sprich: dicker) und aus sehr gut abgelagerten und spannungsfreien Hölzern hergestellt werden. Allerdings ist es heutzutage üblich, Bässe mit relativ schlanken Hälsen herstellen. Ohne einen Spannstab ginge hier gar nichts!
Um einen Bass optimal einstellen zu können, ist die persönliche Spielweise von großer Bedeutung. Es versteht sich, dass man z.B. für das Solospiel eine andere Einstellung benötigt als für Reggae oder Heavy Metal. Entscheidend ist die Stärke und Art der Auslenkung der Saitenschwingung. Die Stärke ist abhängig vom Spieler. Die Auslenkungsart ist hingegen physikalisch vorgebeben: Sie weist zwischen den beiden Auflagepunkten der Saite eine elliptische Form auf.
Natürlich schwingt die Saite in alle Richtungen. Uns interessiert aber nur die Schwingung nach unten, da sie durch Berührung mit den Bünden Schnarrgeräusche erzeugt. Aufgrund der Grafik wird klar, dass das Griffbrett nicht ganz gerade sein darf. Dies ist auch der Grund dafür, dass bei klassischen Saiteninstrumenten ohne Stahlstab (Kontrabass, Cello, etc.) vom Geigenbauer grundsätzlich eine Wölbung in das Griffbrett – die sogenannte Hohlkehle – eingearbeitet wird. Diese hat ihren tiefsten Punkt etwa in der Mitte des Griffbrettes.
Anders als bei einer Hohlkehle steigt das Griffbrett im hinteren Bereich allerdings nicht wieder an, was zur Folge hat, dass leichte Veränderungen an der Halsschraube zwar den gewünschten Effekt für die tiefen Lagen bringen, dabei aber gleichzeitig auch die Saitenlage über den hohen Lagen verändert wird.
Zur Kompensation dieser „Nebenwirkung“ dient daher bis zu einem gewissen Grad die Höhenverstellung der Saitenreiter, mit der wir uns in der nächsten Folge beschäftigen wollen.
Doch wie sehen diese Stäbe nun eigentlich aus – und was passiert beim Drehen der Trussrod- Mutter im Inneren des Halses?
Wir stellen euch einmal die beiden gängigsten Typen und ihre Varianten vor. Schließlich bekommt man so einen Spannstab bei seinem eigenen Bass (hoffentlich) nie zu sehen. Beginnen wollen wir dem einfachsten und vielleicht auch beliebtesten Prinzip: dem Single-Trussrod. Diese Bauweise ist typisch für Fender-Bässe, wird aber auch in vielen Edelbässen verwendet.
Der Stab an sich ist absolut simpel. Das eine Ende besitzt einen kleinen Anker (Platte oder Bolzen), der im Hals befestigt ist. Am anderen Ende befindet sich ein Gewinde. Die Mutter dafür stützt sich in einer Bohrung am Halsende oder in der Kopfplatte ab und bringt durch Anziehen den Stab auf Zugspannung. Damit nun der Hals nicht einfach nur zusammengestaucht wird, muss der Stab in einer entsprechend gefrästen Nut bereits mit einer starken Krümmung eingebaut werden. Den Querschnitt sieht man auf der Grafik unten.
Entweder wurde der Stab vor dem Aufleimen des Griffbrettes eingelegt, oder aber die Nut ist von hinten mit einem Holzstreifen verschlossen. Diesen Holzstreifen nennt man auch - in Anlehnung an den typischen Streifen beim Stinktier - Skunk Stripe. Sehr schön zu sehen bei diesem Fender-Bass.
Von allen Stahlstabkonstruktionen ist diese einfache Variante erstaunlicherweise auch die effektivste. So bewirken bereits geringe Drehungen an der Einstellmutter deutliche Veränderungen der Halskrümmung.
Ein Nachteil des Single-Trussrods hat sich allerdings bei vielen Bässen aus den Siebzigern und frühen Achtzigern gezeigt. Ist die Konstruktion nicht so ausgeführt worden, dass sich eine gleichmäßige Krümmung ergibt, kann es durch die Zugkräfte im Hals zu unkontrollierten Verwerfungen kommen. Dies äußert sich dann in Form von Buckeln am Griffbrettende („rising tongue”) oder einem verdrehten („twisted”) Hals. Ein gänzlich anderes Prinzip verfolgen die so genannten Double-Trussrods. Diese sind an einem Ende fest miteinander verbunden und zwingen dem Hals eine Wölbung auf, indem sie sich verbiegen. Dies geschieht durch Verschieben eines Stabes gegen den anderen. Da die Stäbe zwar aus Metall, aber immer noch recht biegsam sind, führt der aufgebaute Druck zu einem Aufwerfen der Stäbe.
Die einfachste Bauform dieses Prinzips findet man beispielsweise bei Rickenbacker-Bässen. Hier werden einfach zwei Hälften eines gefalteten Flachstabs gegeneinander verschoben, von denen sich der obere, zusammengedrückte nach außen wölbt und so dem Hals eine leichte Krümmung verschafft. Da sich die Biegekräfte nicht beliebig steigern lassen, hat man bei Rickenbacker die Bauweise mit zwei Trussrods eingeführt, um genügend Gegenkraft zum Saitenzug zu erzielen. Moderne Varianten dieses Verschiebeprinzips bestehen zweiteilig aus einem Flachstahl und einer Rundstange.
Auf diesem Foto ist auch sehr schön zu sehen, dass die Stangenkonstruktion in Kunststofffolie eingeschweißt wurde, damit möglichst wenig Klappergeräusche im Halsinneren entstehen. Der Vorteil der zweiteiligen Trussrods ist der vereinfachte Herstellungsprozess beim Bassbau, da hier nur eine einfache Nut zur Aufnahme in den Hals gefräst werden muss. Bei entsprechender Konstruktion (wie z.B. beim Rickenbacker) ließen sich diese Stäbe bei Defekt sogar durch Herausziehen austauschen. Nachteile sind allerdings die geringere Wirkungsweise gegenüber dem Single-Trussrod und der mechanische Druck gegen das Griffbrett. Den ultimativen Ausbund an Stabilität stellt der Double-Trussrod mit U-Profi l dar. Statt einem Flachstahl wird hier ein U-Profil gebogen - so hat der Hals keine Chance mehr zur Gegenwehr.
Die Vorteile sind auch hier der einfache Einbau, aber auch die enorme Stabilität. Die Nachteile sind allerdings der geringe Wirkungsgrad, da sehr viel Kraft aufgebracht werden muss, um das U-Profil überhaupt verformen zu können - aber auch die klanglichen Auswirkungen. Durch den extrem steifen, schweren und unfl exiblen Spannstab kann der Hals nämlich nicht mehr so frei schwingen wie mit einem konventionellen Trussrod.
Eine Erweiterung der beiden Bauformen stellen die sogenannten „Dual Action”-Stäbe dar. Man findet sie meistens auf hochwertigeren Bässen vor. Ob man einen Bass mit Dual Action Trussrod besitzt, kann man beim Herausdrehen der Schraube feststellen. Wird es nach dem Lösen wieder schwergängiger, ist dies ein deutliches Anzeichen für den zweiten Bereich, in dem der Hals durch den Stab bewusst gekrümmt statt gerade gerichtet wird.
Dies kann notwendig werden, wenn sehr schwache Saiten verwendet werden (z.B. „Funkmaster“ 30-90) und der Hals eine hohe Stabilität aufweist.
Eine aufgezwungene Krümmung wird auch dann erforderlich, wenn die klimatischen Bedingungen (hohe Luftfeuchtigkeit) den Hals nach hinten biegen.
Stahlstäbe, die in beide Richtungen arbeiten (Dual Action), müssen nicht zwangsläufig aufwändig konstruiert sein. Auf dem folgenden Bild ist beispielsweise ein einfaches Lagerböckchen für die Einstellmutter zu erkennen, mit dessen Hilfe sich ein Single-Trussrod ziehen, aber auch schieben lässt.
Bei Double-Trussrods verwendet man zwei gegeneinander verschiebbaren Stangen, die an beiden Enden mit je einem Links- und einem Rechtsgewinde versehen sind. Dadurch werden die beiden Stangen entweder gestaucht oder gespreizt, was jeweils eine Durchbiegung nach oben oder unten bewirkt.
Neben der Bauform des Spannstabes übt aber auch seine Einstellung einen Einfl uss auf das Schwingungsverhalten aus. Es ist nicht selten vorgekommen, dass Deadspots durch Anziehen oder Lösen der Trussrod-Mutter verschwunden sind oder zumindest abgeschwächt wurden. Durch Anziehen des Spannstabes wird ja eine Spannung in den Hals gebracht, wodurch sich seine Steifigkeit ändert. Es lohnt sich also bei Deadspot- Problemen auch hier einmal nach einer Lösung zu suchen!
Die Krümmung des Halses kann man durch folgenden kleinen Check (s. die folgenden drei Fotos) überprüfen: Man drückt die A-Saite im ersten Bund herunter (Foto oben), legt den Ellbogen mit leichtem Druck ebenfalls auf die A-Saite am Griffbrettende (Foto Mitte) auf und überprüft dann durch Tippen mit dem Zeigefinger im Bereich vor dem 12. Bund die Distanz der Saite zum Griffbrett (Foto unten)
(Alternativ kann man auch ein Kapodaster im ersten Bund verwenden)
Auf diese Weise hat man sich mittels der Saite ganz schnell ein langes „Stahllineal“ selbst erstellt. Man kann nun die Halskrümmung anhand der geraden Saite schon einmal grob einstufen. Genaue Millimeter-Angaben für den Abstand zwischen Saite und Griffbrett nützen einem hier wenig, da die Faktoren „Bass“ und „Spieler“ verschiedene Krümmungen notwendig machen.
Die richtige Einstellung ist natürlich abhängig von der individuellen Anschlagsstärke. Lässt sich man sich z.B. von seinem Basslehrer beim Setup helfen, so sollte man den Bass nach jeder Veränderung der Krümmung immer persönlich überprüfen. Zunächst empfiehlt es sich, die Saitenlage so tief wie möglich zu legen. Dieses erreicht man, indem man die Reiterböckchen an der Brücke herunterschraubt. Dabei darf der Bass in den hohen Lagen ruhig schnarren. Wichtig ist nur, dass bei leichtem Anschlag die Töne hörbar sind. Auf diese Weise hat man den Einfl uss der Brücke auf die Saitenlage erheblich minimiert.
Für die tatsächlichen Zugverhältnisse muss der Bass dann natürlich richtig gestimmt werden.
Nun spielt man Töne in den unteren Lagen (1. bis 5. Bund), und achtet auf die Stärke des Schnarrens. Idealerweise sollten die Töne in den tiefen Lagen genau so starke Bundgeräusche von sich geben, wie die in den hohen Lagen. Schnarrt es stärker, muss der Halsstab gelöst werden – schnarrt es selbst bei starkem Anschlag deutlich weniger, darf der Stab ruhig noch etwas angezogen werden.
Das Verstellen der Stahlstabmutter sollte immer in kleinen Schritten geschehen. Schon eine Drehung um 45 Grad (Achteldrehung) kann oft für eine gewünschte Veränderung ausreichen. Auch sollte man vor weiteren Schritten immer etwas warten, da sich der Hals oft erst verzögert in die neue Position begibt. Bei stärkeren Veränderungen der Einstellung kann es passieren, dass die endgültige Krümmung erst am nächsten Tag offenbar wird!
Ist ein Anziehen des Halses notwendig, sollte man immer etwas die Saiten lösen (was bei manchen Bässen alleine schon für das Erreichen der Mutter erforderlich ist), und den Hals während des Anziehens leicht nach hinten biegen. Sollte die Mutter aber schwergängig sein – auf keinen Fall weitermachen! Nach ganz fest kommt ganz ab. Und das kann bei Stahlstäben richtig teuer werden. Wenn also der Hals nicht gerader werden will, hat das einen Grund, den besser der Gitarrenbauer eures Vertrauens herausfinden sollte.
Ursache für eine plötzliche Schwergängigkeit muss nämlich nicht ein störrischer Hals sein – vielmehr könnte das Holz am Ende der Bohrung so zusammengestaucht sein, dass das Gewinde ganz einfach „am Ende“ ist. Hier hilft das Einlegen von (zusätzlichen) Unterlegscheiben, um den Einstellspielraum wieder zu vergrößern.
Die Halsschrauben befinden sich entweder am oberen oder am unteren Ende des Halses. Oftmals verbergen sie sich hinter Deckelchen, die man manchmal erst mühsam entfernen muss. Glücklich ist, wer im Besitz des passenden Trussrod-Schlüssels ist. Erwirbt man einen gebrauchten Bass, fehlt oftmals das passende Besteck. Hier hilft nur ein Gang ins Musikgeschäft oder ein Besuch beim Spezialwerkzeugladen – besonders, wenn es sich um einen Bass aus den USA handelt, denn die Amerikaner besitzen bekanntlich ein anderes Maßsystem als die Europäer (zöllig statt metrisch).
Als Werkzeug werden überwiegend Innensechskantschlüssel (Inbus) verwendet. Es gibt aber auch einige Trussrods, die einen Außensechskant (Nuss) benötigen. Bei einigen alten Fender-Bässen reicht ein breiter Schlitz-Schraubendreher – dafür muss aber leider oftmals der Hals losgeschraubt werden, um an die Schraube am Halsende zu gelangen.
Wir sehen hier die Kopfplatte eines Fender Jazz Bass von 1973. Wie man erkennen kann, wurde der Kanal, in dem sich der Spannstab befindet, sauber verschlossen. Die Halsschraube zum Einstellen befindet sich natürlich an der Bodyseite.
In den fünfziger und sechziger Jahren stellte Fender nur Bässe her, bei denen die Halsschraube am Halsfuß liegt. Hier ist kein direktes Einstellen möglich, wie wir bei diesem Precision von 1952 sehen. Um an die Halsschraube zu gelangen, muss man den Hals abschrauben. Es empfi ehlt sich,die Halsschraube erst einmal etwas zu lockern, um zu testen, wie fest oder locker die Schraube sitzt. Da die Fender-Hälse erfahrungsgemäß recht stabil sind, sollte man die Schraube mittels eines Schraubenziehers „handfest“ drehen.
In den Siebzigern erkannte man bei Fender, dass es unlustig ist, ständig den Hals abschrauben zu müssen, um an die Schraube zu gelangen. Statt der dicken Schlitzmutter spendierte man dem Jazz Bass daher eine Mutter in Form einer Patrone (engl. „Bullet“) auf der Kopfplatte. Unsere Abbildung zeigt einen Jazz Bass von 1975. Der relativ zierliche Innensechskant der Schraube ist bei diesem Bass bereits ziemlich vernudelt. Hier hilft kein Schlüssel mehr, sondern nur noch der Gang zum Bass-Doktor, der die Mutter gegen eine neue austauschen muss.
Während Fender den Zugang zur Schraube – sowohl von Body als auch Halsseite – offen lässt, schraubt man beispielsweise bei Gibson kleine Deckelchen über die Öffnung.
Die Schraube dieses Gibson-Basses lässt sich mittels eines Schlitzschraubenziehers bewegen.
Bei diesem Gibson-Bass wiederum kann man mit einem Sechskantschlüssel an der Schraube drehen.
Der Hals wird angezogen, indem man den Schlüssel auf die Mutter setzt und ihn im Uhrzeigersinn dreht.
Am komfortabelsten hat sich die Einstellung mit einer Lochmutter erwiesen, da hier kein Spezialwerkzeug notwendig ist und auch die Kraftübertragung ohne „Ausnudeln” und „Vergurken” des Schraubenkopfes gelingt. Diese geniale Erfindung ist Standard auf allen neuen Music Man-Bässen. Hier reicht bereits ein Nagel zum Einstellen des Halses!
Bei einem Rickenbacker sind es immerhin drei Schrauben, die man lösen muss, um die Abdeckung mit dem Schriftzug zu entfernen.
Rickenbacker war der erste Hersteller, der zwei Halsstäbe verwendete. Mittlerweile gibt es einige Hersteller, z.B. Yamaha, Dean oder Conklin, die ihre Bässe mit zwei Halsstäben bauen. Gerade bei Hälsen, die mit mehr als fünf Saiten bespannt werden, bietet sich diese Bauweise an.
So bändigt man das Pärchen beim 4003 (für Vintage-Ricks siehe Ausgabe 3-2009): Wer nicht weiß, wie viel Spannung auf dem Hals lastet, drehe die Schrauben erstmal locker. Dazu sind sicherlich mehrere Umdrehungen nötig. Der Hals dürfte jetzt stark gekrümmt sein (sofern die Saiten noch etwas angezogen sind). Nun zieht man die Schrauben abwechselnd wieder an - jeweils in Vierteldrehungen und immer im Wechsel.
Dass es in der Luxusklasse nicht immer komfortabler zugeht als in der Volksklasse, zeigt das folgende Beispiel: ein Alembic Series 2. Nachdem man zwei Schrauben herausgedreht hat – hier befinden sich natürlich Gewindehülsen im Holz – erblickt man die beiden Trussrod-Muttern.
Wie man sieht, hat sich der amerikanische Nobelhersteller bei den Kollegen von Rickenbacker bedient und verwendet ebenfalls zwei Halsstäbe. Das Einstellen funktioniert wie zuvor beschrieben. Allerdings mit dem Unterschied, dass hier die Schrauben auf der Bodyseite liegen. Das Einstellen kann man daher getrost als umständlich bezeichnen, denn man muss ständig zwischen den Saiten hantieren. Zudem befinden sich im dem Schraubenkanal auch noch Käbelchen, die LEDs Hier sollte man mit viel Ruhe und Geduld werkeln. Zum Einstellen benötigt man einen speziellen ¼-Zoll-Schlüssel. Allerdings: ist dieser Bass top eingestellt, wird man mit einer erstklassigen Saitenlage belohnt.
Hier einmal einer jener Bässe, deren Halsstäbe sich in beide Richtungen einstellen lassen. Bei Pedulla macht man sich (nicht zu Unrecht) Sorgen um die User und hat eine Warnung aufgeklebt. Mithilfe des Schlüssels, der sogar in einer Holzummantelung daherkommt, ist das Einstellen aber recht einfach.
Dass man bei Warwick Bässe baut, die oft ihren Weg auf die Bühne finden, wird schnell klar, sobald man sich die Teile mal etwas genauer anschaut. Auch hier wurde ein Deckelchen über die Halsverstellschraube geschraubt. Ein Segment lässt sich aber ganz fix mit dem Fingelnagel öffnen. Schon kann man den Schlüssel ansetzen, und den Bass rasch optimieren.
Ibanez hält gern immer wieder praktische Lösungen bereit. Bei diesem Ibanez-Bass lässt sich das Deckelchen einfach zur Seite schieben!
Freie Fahrt hat man bei diesem Löwenherz. Einfach den Schlüssel von oben reinstecken und behutsam drehen. Wer etwas Übung besitzt, schafft das Nachstellen – sofern nötig – sogar während des Spiels!
Abschließend ein paar Tipps für Halseinstellungen zu einzelnen Stilistiken:
Top 40, Soul, Pop: Wer überwiegend in den ersten sieben Bünden „arbeitet”, sollte die Krümmung ruhig etwas üppiger wählen, um ein Schnarren in dieser Region zu vermeiden. Angenehmer Nebeneffekt: Der Ton wird dadurch auch voller!
Studio: Gleiches gilt für Aufnahmen im Studio. Kommt man live noch mit ein paar sirrenden und scheppernden Tönen durch, scheinen sich im Studio die Nebengeräusche wie unter einer Lupe zu potenzieren.
Solobass: Wer viel solistisch unterwegs ist (Spiel in hohen Lagen, Tapping, Akkorde, etc.), sollte die Krümmung so gering wie möglich halten, da die gewünschte niedrige Saitenlage auch in den hohen Lagen nicht alleine durch die Saitenreiterhöhe erzielt werden kann.
Slappen: Beim Slappen spielt sich viel in den unteren und mittleren Lagen ab. Je mehr Platz die Saiten hier zum Ausschwingen haben, desto üppiger kann sich auch der Ton entfalten. Übertreiben sollte man es aber nicht, da ein gewisses Schnarren und Zisseln für den typischen Slapsound einfach sein muss.
Plektrum: Spielt man den Bass mit Plektrum, so gibt es hier keine festen Regeln. Wer gern schnell und mit vielen Noten spielt, sollte eine eher flachere Saitenlage wählen. Wer ständig „pumpen“ muss und seinen Dienst in einer AC/DC-Coverband verrichtet, kann die Halskrümmung grosszügiger wählen, damit die Saiten frei schwingen können und sich der Ton besser entfalten kann. In der nächsten Folge beschäftigen wir uns mit den Bass-Brücken – da wird es noch einmal richtig spannend!
Wir bedanken uns bei GÖLDO für die Bereitstellung der verschiedenen Trussrods!
Falls ihr Fragen oder Anmerkungen habt, schreibt uns eine Mail an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Übrigens: Man sieht es gerade bei Profibassisten recht oft, dass sich auf ihren Bässen gar keine Deckelchen über dem Schraubenzugang mehr befinden. Sowohl Victor Wooten mit seinem Fodera als auch Stanley Clarke mit seinem Alembic fahren ohne Deckel durch die Gegend – vielen Bassisten fehlen einfach Zeit und Muße beim Ab- und Anschrauben.
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