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Workshop Bass Setups: Rund um den Sattel

WORKSHOP Praxistipp – Bass Setups, Folge 2: Rund um den Sattel. Mike Bolz (rabenberger guitars & basses)

Insbesondere bei älteren Bässen, die viel gespielt werden, kann es passieren, dass sich die Saiten durch Abrieb oder andere äußere Einflüsse so tief in die Sattelkerben eingraben, dass eine oder sogar mehrere Saiten zu tief im Sattel liegen und deshalb scheppern oder gar aufliegen. In diesen Fällen nützt es nicht, die Saitenhöhe an der Bridge oder per Trussrod einstellen zu wollen, man muss den Sattel bearbeiten. Aber auch bei einem anderen Saitensetup (z.B. Low B statt E-Saite bei tieferen Stimmungen) müssen die Sattelkerben entsprechend angepasst werden. Wie das vor sich geht, werden wir uns heute ansehen.

Schritt 1:
Sattel Kerben bzw. erweitern: Grundsätzlich gilt: Finger weg von günstigen Sattelfeilensets! Als guter Ersatz für „Gelegenheitskerber“ können Schlüsselfeilen (Bild_01), HSS Bohrer in verschiedenen Stärken, sowie (für die dünnen Saiten) Metallsägeblätter verwendet werden (Bild_02). Diese Werkzeuge gibt’s jeweils für ein paar Euro zu erwerben. Die Bohrer werden von Hand geführt, um vorhandene Kerben zu erweitern oder den neuen Kerben als letzten Arbeitsschritt die richtige Tiefe inkl. der richtigen Rundung zu geben. Folgendes Operationsbesteck wird benötigt:
    •    Metallsägeblatt (Ersatzblatt für Puk-Sägen)
    •    HSS Metallbohrer in den Stärken 0,5-1,0-1,5-2,0-2,5-3,0 mm (entspricht High C – Low B oder ca. 0.035 – 0.125’)
    •    Klebeband zum Schutz vor Beschädigungen
In jedem Fall empfiehlt es sich, den Sattel vor Beginn der Arbeiten vom Instrument zu entfernen. Die meisten Sättel sind eingeklebt und lassen sich mit einem selbstgebauten Werkzeug (Bild_03-07) oder einem einfachen Holzklotz und einem kurzen Schlag mit dem Hammer lösen. Soll der Sattel während der Arbeit im Griffbrett verbleiben, sollte man zumindest die Kopfplatte und das weitere Griffbrett großzügig abkleben. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste!









Schritt 2:
Den alten Sattel herausnehmen: Hals oder Bass auflegen und auf der Werkbank fixieren. Die Fläche rund um den Sattel mit Klebeband abkleben und den Sattel mit einem geeigneten Werkzeug oder einem Holzklotz und leichten Hammerschlägen lösen. Bei angrenzenden lackierten Flächen besser den Profi ranlassen! Um den Sattel auf die entsprechende Höhe zu bekommen, wird nun benötigt: Klebeband, Sekundenkleber, Holzklotz, Hammer, neuer Sattel bzw. Futtermaterial. Ich möchte euch nun verschiedene Methoden vorstellen, um dem müden Sattel wieder auf die Sprünge zu helfen.











Methode 1 – Kerben erhöhen mittels Sekundenkleber und Papier. Bestimmt ist vielen von euch die oft gezeigte Methode bekannt, das Sattelkerben mittels Backpulver und Sekundenkleber zu ertüchtigen. Das kann mitunter gut funktionieren, ist aber eine ziemliche Schmiererei und dem Laien nicht zu empfehlen. Geeigneter ist die Methode, handelsübliches Papier in mehreren Lage in die Kerben einzulegen, mit etwas Sekundenkleber zu beträufeln, dann mit einem Schaschlikspieß o.ä. anzudrücken und ggf. trockenzufönen. Überstehendes Material mit einem Skalpell oder Cuttermesser abschneiden, und die Kerbe ggf. nachfeilen. (Bild_08-12) Das Ergebnis wird steinhart und hält bombenfest!

Methode 2 – Sattel herausnehmen und unterfüttern oder Methode 3 – Sattel tauschen

Erneut wird der Sattel in der oben beschriebenen Weise herausgenommen und – je nach Farbe und Material – mit dünnen Kunststoffstreifen oder Furnier unterfüttert und wieder eingeklebt. Meistens reichen zwei Tropfen Sekundenkleber, der Sattel muss nur fixiert und nicht rundherum festgeklebt werden. (Bild_13-14) Am Besten ist es natürlich, den kompletten Sattel durch ein baugleiches Modell zu ersetzen. Sättel gibt es in den verschiedensten Ausführungen, meistens für kleines Geld. Wie immer gilt: Am bässten solche Arbeiten als Neuling an einem alten Sattel oder Probestück ausprobieren, um sich nach und nach mit den Arbeitsschritten vertraut zu machen. Ich wünsche euch gutes Gelingen beim Aufsatteln!

Euer Rabe
PS Wenn ihr Fragen zu diesem Workshop habt, könnt ihr mich unter folgender E-Mail-Adresse erreichen: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Workshops 2

WORKSHOP Praxistipp – Bass Setups 6: Mechaniken shimmen

WORKSHOP Praxistipp – Bass Setups, Folge 5 Mechaniken shimmen

Zum Setup eines Basses gehört, neben der korrekten Einstellung der Intonation und der richtigen Krümmung des Halsstabes, die Einstellung der Saitenlage nach den Vorlieben des Spielers. ...
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WORKSHOP Praxistipp – Bass Setups, Folge 5 Shims

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Bass Setups: Halsschrauben

WORKSHOP Praxistipp – Bass Setups, Folge 4: Halsschrauben (rabenberger guitars & basses)

Bass Professor 2/2021, AUsgabe 105. WORKSHOP Praxistipp – Bass Setups, Folge 4: Halsschrauben (rabenberger guitars & bass

Um einen Basshals mit dem Korpus zu verbinden, benutzt man meistens vier (oder mehr) Schrauben. Man kennt diese Bauart von Millionen Fender- und Fender-artigen Bässen. Die Methode ist denkbar einfach: Um die Punktlast der Schrauben in einen stabileren Flächendruck zu wandeln, wird oft eine mehrere Millimeter starke Metallplatte zwischengelegt. ...
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Workshop Bass Setups: Rund um den Sattel

WORKSHOP Praxistipp – Bass Setups, Folge 2: Rund um den Sattel. Mike Bolz (rabenberger guitars & basses)

Insbesondere bei älteren Bässen, die viel gespielt werden, kann es passieren, dass sich die Saiten durch Abrieb oder andere äußere Einflüsse so tief in die Sattelkerben eingraben, dass eine oder sogar mehrere Saiten zu tief im Sattel liegen und deshalb scheppern oder gar aufliegen. ...

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Mein Bass & Ich: Soundfiles

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Bassisten


Aus dem Leben eines Studiobassisten! Folge 17. Für viele Bassisten war und ist der Beruf des Studiobassisten ein Traumjob. Doch leider werden Studiobassisten immer weniger gebucht, und das liegt nicht nur an der digitalen Studiotechnik. In der Serie „Aus dem Leben eines Studiobassisten“ erzählen Bassheroes kurze Anekdoten aus ihrem Alltag im Tonstudio.
-> Achim Rafain

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